Am nächsten Morgen war das Wetter deutlich besser. Da unsere Tagesetappe recht kurz war standen wir etwas später auf. Unangenehm war, dass im Schlafraum um 07:30 Uhr das Licht ausging es aber draussen noch dunkel war. So mussten wir in uns in Taschenlampenlicht fertigmachen. Auch das Frühstück war nicht wie bestellt um 08:00 uhr fertig, sondern die Küchenhilfe kam erst um ca 08:15 Uhr und es dauerte natürlich noch, bis das Frühstück gerichtet war.
Er war zwar jetzt trocken jedoch die Wege recht ungleichmäßig steining und rutschig.
Auch wenn man bei den teilweisen Steinplatten auf dem Weg aufpassen muss war der Weg am Berghang entlang doch recht abwechslungsreich. Einmal überholte uns sogar eine Pilgerin ohne Gepäck im Dauerlauf.
Die Blicke hinab ins Tal zeigten auch interessante Einsichten auf die gewundenen Strassen in den Tälern.
In Molinasecca führt eine alte romanische Brücke über den Rio Meruelo, der hier etwas aufgestaut ist, damit man bei Bedarf auch darin baden könnte.
Molinaseca hat eine sehr schöne Altstadt mit einigen Lokalen. Es lädt fast zum Verweilen ein, war für uns aber nur ein Rastplatz für unsere Mittagsrast.
Vor einem der Bars saß die Pilger-Joggerin, die uns zuvor auf dem steinigen Weg im Laufschritt überholt hatte. Ein Cafe con Lecche war die richtige Stärkung für den Nachmittagsweg.
In der Kirche von Molinaseca hing an einer Säule direkt gegenüber dem Eingang folgendes Schild. Der Text bedeutet in deutsch: "Bitte schalten Sie ihr Handy aus, um mit Gott zu reden brauchen sie es nicht!"
Am Ortsausgang von Molinaseca steht mit Blick Richtung Santiago de Compostela eine große Pilgerfigur in einem Brunnen.
Am Ortseingang von Ponferrada führt der Pilgerweg auch über eine alte romanische Bogenbrücke hinein in die Stadt.
An diesem Tag übernachteten wir in einem Hotel gegenüber der Altstadt auf der anderen Flußseite des Flusses Sil. Von der Brücke aus hatten wir einen schönen Blick zurück auf die Altstadt und die Tempelritterburg.
Der Eingangsbereich der Templerburg aus dem 12. Jahrhundert ist noch gut erhalten und eine Besichtigung des Castillo de los Templarios und der Bibliothek (Templum Libri) sehr empfehlenswert. Zum Abendessen in einem Restaurant im alten Stil direkt gegenüber der Burg trafen wir uns mit Mainzern, die gerade mit dem Wohnmobil Richtung Portugal in Urlaub fuhren und in Ponferada einen Zwischenstop einlegten.
Bilder: Ulrich Dörr
25.10.15 Ulrich Dörr