Etappe 22

 

Jahr

Nr.

Datum

von - bis

Medium

km

2008

22

26.09.

Chartreuse de Valbonne nach Avignon

Fahrrad

65,03

 

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In der Chartreuse ist es durch teilweisen Fluglärm nicht so ruhig wie in Aiguebelle. Nach einem typisch französischen Kurzfrühstück und dem Zimmer räumen halten wir unseren Morgenimpuls im Kreuzgang.

Die letzte Abfahrt am Vortrag bedeutet für uns gleich am Anfang einen Aufstieg von ca 1,6 km hinauf zur Landesstrasse. Von dort geht es ca 9 km überwiegend bergab zurück nach Pont St. Esprit. Dort kaufen wir wieder frische Lebensmittel für den Tag ein.

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Heiner lässt sich in einem Fahrradgeschäft seine Vorderradgabel feststellen. Ein paar km weiter erwischt es Ottma mit einem Platten im Vorderrad.

Nun fahren wir wieder überwiegend an der Rhone entlang und kommen durch einige kleine malerische Ortschaften.

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Nach einigen Kilometern kommen wir nach Carderousse. Der Ort ist von einer langen Mauer mit schräger Außenflanke als Hochwasserschutz umgeben. Hinter der Mauer sind viele Stände aufgebaut, da am folgenden Wochenende dort ein großes Fest stattfindet.

Auf dem Platz hinter der Kirche halten wir unsere Mittagsrast. Lothar hat unterwegs ein Cafe gesehen und fährt ein kleines Stück zurück um seinen geliebten Cappuccino zu trinken.

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Da in dem Ort leider die Geschäfte geschlossen haben und mittlerweile die Sonne uns trotz des Windes zu einigem Trinken anregt stoppen wir an einer Tankstelle um uns Getränke zu kaufen und teilweise Luft in den Reifen nachzufüllen. Als wir alle etwas zu trinken haben sieht Lothar ein Stück weiter einen Lidl-Markt. Schade, wir hätten uns einiges an Geld sparen können, hätten wir den Markt früher gesehen.

Am Ortseingang von Villeneuve les Avignon fahren wir an der Chartreuse Notre-Dame-du-val-de-Bénédiction und dem Fort St. André vorbei zur Jugendherberge des YMCA. Nachdem der Tag uns viele flache Strecken beschert hatte ist der Schlussanstieg zwar kurz aber heftig. Der Wind hat aufgehört und die Temperatur steigt auf 26° C.

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Die Jugenherberge besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Diese scheinen recht neu renoviert zu sein. Auf dem Gelände gibt es einen eingezäunten Swimming Pool mit sauberem aber sehr kalten Wasser. Zwei von unseren 3 Zimmern verfügen über eine große Terrasse mit herrlichem Blick über die Stadt und hinüber nach Avignon.

Für die Fahrräder bekommen wir einen abschließbaren Sport-/ Veran- staltungsraum zugewiesen, das gesamte Gelände ist Video überwacht und das Hoftor ab 22:00 Uhr geschlossen und mit einem Codeschloss gesichert. Nach der abendlichen Dusche bzw. einigen kalten Runden im Pool von Gerhard und Ulrich machen wir uns mit den Rädern auf den Weg hinüber nach Avignon.

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Der Blick über die Rhonebrücken auf den Papstpalast ist schon bei Tag von der Terrasse aus sehr imposant. Leider ist es vom YMCA-Haus durch eine bewaldete Insel in der Rhone nicht möglich bis zur berühmten Brücke von Avignon zu sehen.

Der Papstpalast ist wirklich das dominierende Gebäude in Avignon und allein schon durch seine Größe sehr imposant. Wir besichtigen es auf eigene Faust fast 2 Stunden, ohne auch nur alle wesentlichen Räume gesehen zu haben. Kaum dass der Wind aufgehört hat brauen sich Wolken zusammen und während unserer Besichtigung im Papstpalast entlädt sich draussen ein stärkeres Gewitter mit einigem Regen.

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Wir erhalten alle Audioguides in deutsch die wie eine Mischung zwischen Schnurlostelefon und einem großen Knochen aussehen. Es sieht lustig aus, wie alle Besucher mit solchen Knochen am Ohr herumlaufen. Die durch Nummern in den einzelnen Räumen oder an den Exponaten gekennzeichneten Audio-Beiträge sind sehr informativ.

Nach der längeren Besichtigung des Papstpalastes ist es schon zu spät für eine Besichtigung der vielbesungenen Brücke von Avignon, dem Pont St. Bénézet. Diese hatte ursprünglich 22 Bögen, von denen aber nur noch 4 erhalten sind. Wir schauen uns die Brücke nur vom Rande der Stadtmauer aus an. Das Gewitter ist vorbeigezogen und der Regen hat aufgehört.

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Nach längerem Fußmarsch finden wir die Rue de Teinturieurs (Gerbergasse), wo wir in dem kleinen Restaurant Le Couloir sehr nett bedient werden. Unsere übliche Frage zu Beginn ob sie Bier haben wird bejaht. Auf die Rückfrage wieviel Bier (9 Stück) zuckt die Inhaberin erst einmal und muss schauen, ob sie so viel Bier noch kalt gestellt hat. Das Essen wird wie üblich in Form von Menüs mit mehreren Auswahlmöglichkeiten für Vor- / Haupt- und Nachspeise angeboten. Es gibt keine Karte sondern zwei Schiefertafeln mit der Essens- auswahl. Die einzelnen Speisen sind alle sehr schmackhaft.

Auf dem Rückweg quer durch die Stadt zu unseren Fahrrädern entdeckt Michael einen noch offenen Eissalon. Die Bedienung in historischer Kleidung gestaltet das Eis durch einen Spatel in Form einer Rose. So ist das Eis zwar teuer (3 €) aber auch sehr lecker und ein Augenschmaus. Uns läuft regelrecht das Wasser im Mund zusammen, so dass wir schließlich fast alle ein Eis essen.

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Auf der Rückfahrt über die Rhone- brücke stößt Ulrich leicht mit Werner zusammen und kann sich nur durch einen festen Tritt mit dem linken Fuß auf den Boden vor einem Sturz bewahren. Anschließend schmerzt die linke Ferse sehr heftig. Sie wird auch am nächsten Tag grün und blau. (Ein Röntgen in der Folgewoche in Mainz ergibt Entwarnung für Knochen und Sehnen. Es ist nur eine, wenn auch recht schmerzhafte, Fersenprellung.)

Zurück im YMCA leeren wir noch zwei Flaschen Rotwein auf der Terrasse und geniessen den nächtlichen Blick auf den beleuchteten Papstpalast.

 

 Bilder: ud = Ulrich Dörr

 

03.10.08 Ulrich Dörr